Präsentationen und Vorträge gehören heute zum beruflichen Alltag dau. Nahezu jeder Mitarbeiter kommt früher oder später in die Situation, selbst einen Vortrag vor vielen Menschen zu halten. Um zu vermeiden, dass Du weiche Knie bekommst oder Dein Publikum langweilst, gibt es ein paar einfache Tipps und Regeln.
1. Emotionen sind ansteckend
Dein Publikum ist Dein Resonanzraum. Was Du ausstrahlst, bekommst Du zurück. Eine positive und freundliche Attitüde wirkt wie ein Schlüssel, mit dem Du Deine Zuhörer “aufschließen” kannst. Wirkst Du unsicher und ängstlich, wird sich das leider auch auf den nachhaltigen Eindruck Deiner Präsentation auswirken.
Tipp: Gegen Lampenfieber kann die Technik der Autosuggestion helfen. Nutze die 5 Minuten vor einer Präsentation dazu, Dich in Ruhe und ganz bewusst an Momente in Deinem Leben zu erinnern, in denen Du Erfolg hattest oder in denen Du glücklich warst. Damit versetzt Du Dich in eine positive Grundstimmung, die Dir dabei helfen kann, glücklicher und selbstbewusster zu wirken.
2. Der Anfang und das Ende sind besonders wichtig
Es gibt zwei neuralgische Phasen: Den Anfang und das Ende. Deine Zuhörer bilden sich innerhalb der ersten 30 Sekunden ein Urteil über Dich. Nutze dieses knappe Zeitfenster und überzeuge sie von Anfang an mit einem selbstsicheren Auftreten und einem lockeren, unverkrampften Einstieg.
Für einen nachhaltigen Eindruck, kannst Du die Kernbotschaft Deines Vortrags am Ende nochmal in einem griffigen Abschlusssatz formulieren.
3. Deutliche Aussprache und rhetorische Kunstpausen
Sicher kennst Du die Regel des guten Vorlesens: Rede genau so schnell, dass Du selbst das Gefühl hast, schon zu langsam zu sprechen. Das gilt auch beim Präsentieren. Sprich langsam und deutlich. Regelmäßige Kunstpausen von ca. 2 - 3 Sekunden Länge strukturieren Deine Inhalte und erlauben es Deinen Zuhörern, das gerade Gehörte besser zu verarbeiten.
4. Nutze positive Formulierungen
Positive Formulierungen wirken verstärkend. Mache Dir das gezielt zunutze.
Beispiel:
“Das Produkt ist nicht schlecht” vs. “Das Produkt ist gut”
Beide Sätze meinen das Selbe, der erste Satz wird jedoch negativer wahrgenommen.
5. Freies Reden kommt gut an
Wenn Du einen Vortrag hältst, versuche nach Möglichkeit frei zu reden. Am besten prägst Du Dir die wichtigsten Gliederungspunkte ein. Während Deiner Rede helfen Dir diese gedanklichen Stichpunkte dabei, ganz ohne Zettel einem roten Faden zu folgen, frei zu sprechen und dadurch automatisch souveräner zu wirken. Wenn Du eine PowerPoint-Präsentation verwendest, kannst Du Dich an den kurzen Zwischenüberschriften orientieren.
6. Bereite Dich gut vor
Je besser Du Dich auf einen Vortrag vorbereitest, um so mehr Selbstsicherheit und Souveränität wirst Du ausstrahlen. Übe einen Vortrag min. einmal vor dem Spiegel oder bitte einen Kollegen darum, Dir zuzuhören und Feedback zu geben. Auch das kann Deine Selbstsicherheit und damit Deine Überzeugungskraft steigern.
7. PowerPoint: Weniger ist mehr
Viele Menschen empfinden PowerPoint-Präsentationen als langweilig. Das liegt zwar in der Regel an zu vielen, überfrachteten und schlecht gestalteten Folien, hat aber auch mit dem Mangel an persönlicher Interaktion zu tun. Also: Wenn schon PowerPoint, dann auf das Wesentliche reduziert und mit Dir als Hauptakteur im Vordergrund.
8. Fasse Dich kurz
Vermeide ausschweifende Monologe und konzentriere Dich darauf, die wichtigsten Kernbotschaften kurz und knapp darzustellen. Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne liegt bei ca. 5 Minuten. Viele Redner verlieren ihre Zuhörer schon vorher. Nutze dieses Wissen und baue regelmäßige Kunstpausen ein oder entschleunige Deinen Vortrag mit einer kurzen Anekdote zwischen zwei Themenblöcken.
9. Achte auf Deine Körpersprache
Achte auf eine aufrechte, möglichst unverkrampfte Körperhaltung. Die Beine sind etwa hüftbreit auseinander, die Füße parallel nach vorn ausgerichtet. Die Knie nicht ganz durchgestreckt (“Lockere Hüfte”). Hände etwa auf Bauchnabelhöhe, notfalls einen Stift als Hilfsmittel halten. Ruhige, kontrollierte Bewegungen. Kontrolliertes Atmen. Wende Dich Deinem Publikum zu und suche Blickkontakt.
10. Umgang mit Fragen
Der Umgang mit Fragen hängt ganz von Deiner persönlichen Vorliebe ab. Entweder Du beantwortest mögliche Fragen direkt während Deines Vortrags oder am Ende in einer Q&A-Runde. Wichtig ist nur, dass Du vorher bekannt machst, welches Format Du bevorzugst.
Du solltest Fragen immer als etwas Positives ansehen. Sie zeugen von Interesse an Deinem Vortrag und bieten Dir die Möglichkeit, mögliche Unklarheiten zu erkennen und aufzulösen
11. Verlasse Deine Komfortzone
Wenn Dir das Reden vor vielen Menschen unangenehm ist oder Du Hemmungen spürst, in einer Fremdsprache zu präsentieren, gibt es eigentlich nur einen Tipp: Mach es gerade dann! Mit guter Vorbereitung und etwas Mut, wirst Du hinterher die Erfahrung machen, dass es gar nicht so schlimm war. Dann fällt es Dir beim nächsten Mal bereits deutlich leichter.
Oder wie Henry Ford einmal sagte: „Ob du glaubst, du schaffst es, oder ob du glaubst, du schaffst es nicht – du wirst auf alle Fälle Recht haben!“
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