Zitat: Jenapolis.de
Jena. In die Abgründe der Seele Blaubarts führt die Oper „Herzog Blaubarts Burg“. Blutrünstige Verbrechen faszinieren seit Menschengedenken, neben Don Juan ist der Mythos von Herzog Blaubart einer der meist verbreitetsten. Er behandelt eines der wesentlichen Themen, nämlich die Beziehung zwischen Mann und Frau.
Nach dichterischer Verarbeitung seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert veröffentlichte Béla Balázs sein „Mysterienspiel in einem Akt“ Herzog Blaubarts Burg 1910, der den Rettungsakt der letzten Braut in Kombination mit der inneren Befreiung kombiniert. Die innersten Momente Blaubarts, symbolisiert durch die Burg, werden im Beisein der jüngsten Braut Judith wiedergegeben. Judith kommt mit Blaubart auf die Burg und entdeckt Ungeheuerliches: sieben Türen, gleichsam Blaubarts Seelenkammern .Sie öffnet die Blut verschmierten Räumlichkeiten der Folter- und der Waffenkammer, erblickt seine Schatzkammer aber auch den prächtigen Blumengarten wie auch die Ländereien und auch einen Tränensee. Durch das Öffnen der Türen, dem Erkennen der Seele Blaubarts, die durch die expressionistische Musik angekündigt wird, wird die Burg immer heller. Judith erschrickt aber vor dem Blut, das sich überall befindet. Die Fragen bleiben nicht aus, Judith öffnet die letzte Tür, hinter der sich drei lebende Frauen Blaubarts befinden. Sie sind Allegorien des Morgens, des Mittags und des Abends. Blaubart erklärt Judith, dass sie die Nacht sei, und stattet sie dafür reich aus. Dann schreitet sie durch die letzte Tür, und Blaubart versinkt in der Finsternis.
Der wie Balázs auch aus Ungarn stammende Béla Bartók vertonte das Stück 1911, wobei dem 30-jährigen Komponisten seine Erfahrungen als Sammler und Bearbeiter von ca. 20 000 Tanz- und Liedweisen ungarischer und rümanischer Bauern zu Gute kam. Das Opus selbst ist ein Wendepunkt in der ungarischen Oper, weil hier ein typisch ungarisches Gesangsmelos zu Grunde liegt.
Weitere Informationen:
Béla Bartók, Herzog Blaubarts Burg. Oper in einem Akt nach der gleichnamigen Dichtung von Béla Balázs. Musik von Béla Bartók. Op. 11.
Die Oper ist Márta Ziegler, Bartóks erster Frau, gewidmet.
Entstehungszeit der Komposition: Zwischen Februar und September 1911 (Umarbeitungen 1912, 1919), endgültige Fassung 1921.
Erstveröffentlichung: 1921 (Klavierauszug; ungarisch und deutsch), 1922 (Klavierauszug; englisch und französisch), 1925 (Partitur) – alles jeweils in der „Universal Edition“ in Wien.
Uraufführung: 24. Mai 1918 am Königlich-Ungarischen Opernhaus in Budapest.
Deutsche Erstaufführung: am 13. Mai 1922 am Opernhaus in Frankfurt am Main.
Aufführungsdaten:
Die Oper wird an folgenden Tagen aufgeführt:
12. 6., 13.6., 16.6., 17.6., 18.6., 19.6.
Beginn der Veranstaltung jeweils: 21 Uhr (Einlass), Dauer ca. 1,5 Std.
Ort: Innenhof des Universitätshauptgebäudes der FSU Jena, Fürstengraben 1. 07743 Jena.
Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung in der Aula der FSU Jena statt.
Personen:
Herzog Blaubart (Andreas Bauer, Bass)
Judith (Jana Reiner, Sopran)
Barde (Sprechrolle)
Blaubarts frühere Frauen (stumme Rollen)
Ablauf:
Zur Eröffnung der Oper singt der Kammerchor der FSU Jena einige Madrigale von Carlo Gesualdo de Venosa. Danach folgt die Oper „Herzog Blaubarts Burg“.
Regie: Heike Hanefeld
Bühnenbild: Barbara Keiner
Musikalische Leitung: Sebastian Krahnert
Eintrittspreise:
VVK: 18€, 15€ (ermäßigt), 10€ (Studenten, Schüler), zzgl. VVKG
AK: 20€, 16€ (ermäßigt), 11€ (Studenten, Schüler)
Karten sind an der Tourist-Information Jena, unter dieser Seite und an der Abendkasse erhältlich.
Veranstalter:
Bereich Musik der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Zusammenarbeit mit JenaKultur
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